Axel sagt zu Dinah

Ich bin traurig – über Deinen Weggang.
Ich bin fassungslos – obwohl ich wußte, das dieser Tag kommen wird.
Ich habe geweint. Ich habe nicht gedacht, dass ich als erwachsener Mann tatsächlich in solch eine emotionale Sackgasse geraten würde.
Du hinterläßt ein großes Loch in unserer Gemeinschaft. Dein Platz bleibt leer – und es zereißt mir fast das Herz.
Ich werde es überwinden – mit Narben. Die Zeit heilt alle Wunden – heißt es. Aber es wird dauern.
Wir haben so viele schöne Sachen gemeinsam er- und durchlebt.
Du warst mir ein treuer Begleiter, stets wachsam…(mir fehlen die Worte)
Vor 7 Jahren unsere erste Begegnung – weißt Du noch, wie wir uns kennengelernt haben? Ich war ein Fremder in Deinem Rudel – gerade angekommen. Dein Frauchen – und mein Schatz – führte uns beide im Garten zusammen. Ich wußte gar nicht, dass es Dich gibt. „Komm mit!“, sagte Andrea,“Ich will Dir jemanden vorstellen.“ Dann ließ sie mich im Garten stehen und holte Dich. (Mir laufen gerade die Tränen, schon wieder.)
Als ich Dich – aus 20 Metern Entfernung – zähnefletschend auf mich zulaufen sah, bekam ich einen Riesenschreck und hatte nur den einen Gedanken: ‚Wie komme ich hier bloß schnell weg? Der Hund frißt Dich gleich auf!‘ Das war eine knifflige und prägende Situation.
Nun – ich lebe noch, bin heil geblieben. Du hast mich nicht gefressen. Später erst habe ich realisiert, dass Du mich damals ganz freudig begrüßt hast. Es war kein Zähnefletschen! Nein, es war LACHEN. Jawohl, Du konntest lachen. Lustig, was? Und damals haben wir Freundschaft geschlossen – im Garten – ein Leben lang – für immer und ewig. Das gilt auch heute noch, meine Dinah.
Du bist nun von uns gegangen – über die REGENBOGENBRÜCKE – an einen Ort, wo man sorglos und frei von Ängsten leben darf. Es gibt dort nur Schönes und Gutes für alle. Keine Schmerzen, keinen Hunger und keine Gemeinheiten. Ich denke, da wirst Du Dich auch wohlfühlen können.

Liebe Dinah ich entlasse Dich dorthin mit dem Wunsch, Dich eines Tages wiederzusehen. Wenn es soweit sein sollte, dann wirst Du mich sicher freudig begrüßen.
Eigentlich wollte ich ja gar nicht so viel schreiben – aber das ist wohl meine Art des Abschiednehmens.
Eigentlich wollte ich auch ein Bild von uns beiden einfügen – aber ich kann keines finden. Es ist aber nicht schlimm, denn ich habe den Kopf voll mit Bildern von uns beiden.

Bis dann also – irgendwann – hinter dem REGENBOGEN werden wir uns wiedersehen.
Mach’s gut, meine alte Kumpeline!
Ich bewahre Dein Andenken in meinem Herzen.

Dein Axel

Ein Gedanke zu „Axel sagt zu Dinah“

  1. Lieber Axel,

    ich fühle ähnlich wie du!

    Deine Erlebnisse mit der zähnefletschenden Dinah teile ich. Was hatte ich Angst, als ich ihr das erste Mal begegnete. auch mir sagte man damals, sie lache mich an, aber beim anblick dieser Zähne konnte ich mir kein Lachen vorstellen. Heute weiß auch ich, dass ich mich damals geirrt habe.

    Zwar habe ich Dinah im Gegensatz zu dir nur alle paar Wochen sehen können, aber eine tiefe Freundschaft ist trotzdem entstanden und auch ich musste weinen, als ich von ihrem Heimgang las.

    Du hast ihre neue Heimat toll beschrieben – ja – so ist es dort.

    Ich habe sie auch geliebt – und ich liebe euer ganzes „Rudel“.

    Euer Henry

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